Was, wenn du falsch liegst?

Mindnudges liefert keine Wahrheiten – sondern Denkanstöße. Zwischen Trump, Tech und Tellerrand.

Wilson Fisk lässt grüßen – Wenn das Militär gegen Los Angeles marschiert

Jedes Imperium stirbt irgendwann. Manche mit Feuer, manche mit einem TikTok-Video. Die USA? Die probieren es gerade mit Masken, Task Forces und einem Gouverneur, der hilflos zuschaut.

🪖 Szene 1: Militär in LA – weil Demokratie nervt

Die Bilder sind eindeutig. In Los Angeles marschieren militärische Einheiten auf – nicht etwa zur Unterstützung bei einem Erdbeben, sondern gegen die eigene Bevölkerung. Demonstrierende. Bürger:innen. Menschen, die ihre Stimme erheben.

Und das alles ohne Zustimmung des Staates Kalifornien. Gouverneur Gavin Newsom? Ignoriert. Bürgermeister von LA? Übersprungen. Der Präsident (oder wer auch immer da gerade am roten Knopf sitzt) hat entschieden: Da unten ist zu viel Meinung unterwegs – räumen wir mal auf.

Wenn Militär gegen Bürger:innen eingesetzt wird, ohne demokratische Kontrolle, nennen wir das normalerweise „Regime“, „autoritär“ oder „dritte Staffel von The Handmaid’s Tale“. In den USA nennt man es anscheinend „Law & Order“.

🎭 Szene 2: Wilson Fisk lässt ausrichten – die Task Force sei unterwegs

Wir erinnern uns an Marvels Wilson Fisk: der elegante Strippenzieher, der das System korrumpiert, sich als Wohltäter inszeniert und die Stadt mit einer Task Force überzieht, die angeblich für Ordnung sorgt.

Klingt vertraut? Willkommen im real existierenden Amerika 2025.

Die Task Force – eine Einheit mit weitreichenden Befugnissen, ohne Kontrolle, ohne Transparenz.
Die Maskierten – kriminalisiert.
Der öffentliche Raum – besetzt.
Die Wahrheit – optional.

Die Geschichte schreibt sich wie ein Netflix-Skript, nur dass sie im Hier und Jetzt auf CNN läuft.

⚖️ Szene 3: Föderalismus? Nur wenn er ins Drehbuch passt

In den USA gibt es eigentlich einen Grundsatz: Bundesstaaten regeln ihre Angelegenheiten selbst. So steht’s in der Verfassung. Aber was, wenn Washington plötzlich entscheidet, dass Kalifornien zu laut ist? Zu liberal? Zu widerspenstig?

Dann wird das Recht auf Selbstverwaltung per Ausnahmezustand überspielt. Oder durch eine Executive Order, die keiner gesehen hat. Oder durch eine Einsatztruppe, die „nur durchgreifen will“.

Kurz: Das System funktioniert nur noch, wenn es dem Zentrum dient.

🔥 Szene 4: Warum das keine Netflix-Fiction ist – sondern der Ernstfall

Die Gefahr ist nicht das Militär an sich. Die Gefahr ist die Normalisierung solcher Einsätze. Dass niemand mehr sagt: „Moment mal – geht’s noch?“ Sondern nur noch fragt: „Wurden die Autos wenigstens nicht angezündet?“

Und so wird schleichend ein demokratisches System ausgehöhlt:

  • Rechte: optional

  • Gewaltenteilung: theoretisch

  • Verantwortung: verschoben

  • Wahrheit: relativiert

Was bleibt, ist ein Machtapparat, der sich selbst schützt – und alles andere als Bedrohung wahrnimmt.

📢 Szene 5: Newsom sieht’s. Und?

Gavin Newsom – Gouverneur, Demokrat, Kalifornier mit Rückgrat – sagt es laut:

„Das ist nicht Ordnung, das ist Unterdrückung.“

Doch viele seiner Kollegen schweigen. Weil sie Angst haben. Weil sie glauben, es sei nur ein Sturm, der vorübergeht. Weil sie sich auf die nächste Wahl fokussieren.

Aber genau in diesem Schweigen liegt das Problem. Die Geschichte zeigt: Diktaturen entstehen nicht mit einem Knall. Sie wachsen im Nebel der Gleichgültigkeit.

🧐 Fazit: Die USA stehen am Kipppunkt. Und LA ist nur der Anfang.

Wenn Bundesgewalt gegen lokale Demokratien steht, wenn Einsatzkräfte ohne Hoheitszeichen agieren, wenn Gouverneure übergangen werden – dann ist das nicht mehr nur eine schlechte Phase.

Dann ist das eine Staatsform auf dem Weg nach unten.

Der Unterschied zwischen Fiktion und Realität?
In der Serie kommt Daredevil.
In der echten Welt müssen wir selbst aufstehen.

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